Blicken Sie mit uns auf verschiedene Speichertechnologien, um den richtigen Mix für Ihr Unternehmen zu finden.
Die Art, wie Unternehmen Daten ablegen, hat sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach gewandelt. Lange Zeit waren Filesysteme der Standard: Daten wurden in Ordnern strukturiert und über Netzlaufwerke bereitgestellt. Mit wachsender Komplexität von IT-Systemen gewann Block Storage an Bedeutung, weil Datenbanken und transaktionsintensive Anwendungen extrem niedrige Latenzen benötigen. Heute, im Zeitalter exponentiell wachsender Datenmengen, tritt ein drittes Modell in den Vordergrund: Object Storage – und hier insbesondere S3 als de-facto Standard.
Doch wann ist welche Speichertechnologie die richtige? Und welche Rolle spielt Object Storage in modernen IT-Landschaften?
File Storage: Vertraut, aber begrenzt
Das klassische File Storage arbeitet mit einer hierarchischen Struktur aus Verzeichnissen und Dateien. Für Anwender:innen ist dieses Prinzip intuitiv, weil es dem Arbeiten mit Ordnern auf dem Desktop gleicht. Auch Anwendungen können mit Dateipfaden leicht umgehen. Typische Szenarien reichen von Benutzerverzeichnissen über gemeinsame Netzlaufwerke bis hin zu Applikationen, die direkt auf Dateisysteme zugreifen.
Die Einfachheit hat allerdings ihren Preis. Mit steigender Anzahl von Dateien stoßen Filesysteme an Performancegrenzen. Milliarden von Einträgen lassen sich nur schwer effizient verwalten, und Metadaten sind auf rudimentäre Attribute wie Dateiname oder Änderungsdatum beschränkt. Für klassische Büroanwendungen bleibt File Storage sinnvoll – für datenintensive Workloads ist es weniger geeignet.
Block Storage: Schnell und präzise
Block Storage verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz. Daten werden in gleich große Blöcke zerlegt und mit einer Adresse versehen. Betriebssysteme oder Datenbanken setzen diese Blöcke bei Bedarf wieder zusammen. Dieses Verfahren ist hoch performant und liefert sehr geringe Latenzen. Deshalb ist Block Storage bis heute das Mittel der Wahl, wenn es um relationale Datenbanken, ERP-Systeme oder Virtualisierungsumgebungen geht.
Die Kehrseite: Skalierung ist nur über zusätzliche Hardware möglich, und die Verwaltung ist komplex. Zudem fehlt die Möglichkeit, umfangreiche Metadaten direkt an den gespeicherten Daten zu hinterlegen. Kontextinformationen müssen extern gepflegt werden – was den Aufwand erhöht, sobald Datenmengen stark anwachsen.
Object Storage: Flexibilität für unstrukturierte Daten
Object Storage bricht mit den beiden traditionellen Konzepten. Jedes Element wird als Objekt gespeichert, das neben den eigentlichen Daten auch Metadaten und eine eindeutige ID enthält. Aufgerufen werden die Objekte über eine API, am häufigsten über das S3-Protokoll.
Diese Architektur macht Object Storage besonders attraktiv für Unternehmen, die mit großen, unstrukturierten Datenmengen arbeiten. Backups, Archive, Mediendateien, IoT-Daten oder Logfiles lassen sich ohne Kapazitätsgrenzen ablegen. Metadaten ermöglichen es zudem, Objekte flexibel zu kategorisieren und wiederzufinden – ein entscheidender Vorteil, wenn Milliarden von Dateien verwaltet werden sollen.
Allerdings hat auch Object Storage seine Grenzen. Die Latenz ist höher als bei Block Storage, was es für hochtransaktionale Systeme weniger geeignet macht. Und nicht jede Legacy-Anwendung versteht das S3-Protokoll, auch wenn die Unterstützung in modernen Softwarelandschaften inzwischen Standard ist.
Storage-Modelle im direkten Vergleich
| Kriterium | File Storage | Block Storage | Object Storage (S3) |
| Struktur | Hierarchische Ordner/Dateien | Blöcke mit Adressen | Objekte mit Metadaten + ID |
| Skalierbarkeit | begrenzt | durch Hardware erweiterbar | praktisch unbegrenzt |
| Performance | gut bei kleinen Datenmengen | sehr hoch, geringe Latenz | hoch, aber höhere Latenz als Block |
| Kostenmodell | Lizenz + Hardware | Lizenz + Hardware, teuer bei Wachstum | verbrauchsabhängig, transparent |
| Einsatzfelder | Benutzerdateien, Netzlaufwerke | Datenbanken, VM-Storage | Backups, Data Lakes, Medien, IoT |
| Metadaten | rudimentär | keine | frei definierbar, sehr flexibel |
| Komplexität | gering | hoch | moderat, API-basiert |
Wann lohnt sich welcher Ansatz?
Die Wahl hängt stark von den Workloads ab, die Sie betreiben.
File Storage
Ideal für klassische Dateifreigaben, Office-Dokumente und Umgebungen, in denen die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund steht.
Block Storage
Die beste Wahl für relationale Datenbanken, ERP-Systeme und andere transaktionsintensive Anwendungen, die geringe Latenzen erfordern.
Object Storage
Besonders geeignet, wenn Sie mit großen, unstrukturierten Datenmengen arbeiten – etwa bei Backups, IoT-Daten oder der Verteilung von Mediendateien.
Für die meisten Unternehmen gilt: Die richtige Mischung ist die beste Lösung. Viele Unternehmen nutzen Block Storage für Datenbanken, File Storage für Benutzerdateien und Object Storage für Backups oder Big Data. So entsteht eine bedarfsgerechte Speicherarchitektur.
Die Frage ist nicht, welche Speichertechnologie „besser“ ist, sondern welche die Anforderungen Ihrer Workloads am besten erfüllt. Während Block Storage und File Storage weiterhin unverzichtbar bleiben, gewinnt Object Storage dort an Bedeutung, wo Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz gefragt sind.
Gerade in einer zunehmend datengetriebenen Welt wird S3 Object Storage damit zum Schlüssel, um wachsende Datenmengen nicht nur zu speichern, sondern auch nutzbar zu machen.
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