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Was heute noch „nice to know“ ist, wird bald Pflicht – und bietet enorme Chancen für Sicherheit, Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit.

Warum wird 2026 zum Schlüsseljahr für IT-Entscheider:innen in Europa? Zwar sind viele der neuen EU-Verordnungen wie NIS2, Cyber Resilience Act, DORA und AI Act bereits offiziell in Kraft getreten. Doch ihre praktische Wirkung entfalten sie erst in den kommenden Monaten und verändern grundlegend, wie Unternehmen Sicherheit, Daten und Künstliche Intelligenz managen. Der Beitrag erklärt kompakt, was die neuen Regeln für Ihre IT-Strategie bedeuten, welche Chancen in frühzeitiger Umsetzung liegen und warum digitale Souveränität, Compliance und Resilienz künftig über Wettbewerbsfähigkeit entscheiden.

2026 wird zum Jahr der Umsetzung

Kaum ein Jahr verändert die europäische IT-Landschaft so stark wie 2026. Gleich mehrere EU-Verordnungen greifen dann verbindlich und nehmen direkten Einfluss auf Cloud-, Software- und Datenstrategien. Was bislang als politische Agenda galt, wird zur operativen Pflicht: Cyber-Resilienz, Datenportabilität und KI-Governance gehören künftig zu den Kernaufgaben in IT-Organisationen.

Doch diese Regulierungen sind mehr als nur Auflagen. Sie bieten Unternehmen, die früh handeln, eine klare Struktur, um Resilienz, Transparenz und digitale Souveränität systematisch aufzubauen. Dies kann ein entscheidender Faktor für langfristige Wettbewerbsfähigkeit sein.

Europäische Regulierungsstrategie: Sicherheit, Vertrauen und Souveränität

Die EU verfolgt eine klare Linie: Sie will digitale Abhängigkeiten reduzieren und gleichzeitig einheitliche Standards schaffen, um Innovation und Sicherheit zu fördern. Daraus entsteht ein vernetztes Regelwerk, das die gesamte digitale Wertschöpfungskette umfasst:

  • Die EU-NIS2-Richtlinie ist seit 2024 auf EU-Ebene in Kraft und zielt auf Cybersicherheit und Governance für kritische Dienste. Ihre Umsetzung in Deutschland wird für spätestens Anfang 2026 erwartet.
  • Der Cyber Resilience Act (CRA) trat 2024 in Kraft und verpflichtet Hersteller ab September 2026 zur Meldung von Schwachstellen.
  • Der EU Data Act regelt Zugang, Nutzung und Portabilität von Daten und wird seit Herbst 2025 angewendet; seine Effekte werden 2026 in der Praxis sichtbar.
  • Der AI Act soll seit dem 1. August 2024 für vertrauenswürdige sowie nachvollziehbare Künstliche Intelligenz sorgen und wird ab August 2026 vollständig angewendet.
  • DORA & Cyber Solidarity Act sind seit 2023 bzw. 2025 in Kraft und zielen auf Resilienz und Krisenreaktion in Finanz und Infrastruktur. 2026 kommt es zu stärkerer Kontrolle, Durchsetzung und Verknüpfung in der Praxis.

Diese Initiativen greifen ineinander. Wer sie versteht und integriert, legt die Grundlage für eine zukunftssichere, souveräne IT-Architektur.

NIS2: Cybersicherheit als Chance zur Stärkung der Resilienz

Die NIS2-Richtlinie (EU 2022/2555) ersetzt die frühere NIS-Richtlinie (Network and Information Security). Deutschland hat die Neuauflage noch nicht in nationales Recht umgesetzt. Das entsprechende Gesetz befindet sich im parlamentarischen Verfahren und dürfte Ende 2025 oder Anfang 2026 verabschiedet werden.

Bedeutung für Unternehmen

NIS2 schafft einen einheitlichen europäischen Standard für Cybersicherheit, Governance und Vorfallmanagement. Betroffen sind nicht nur Betreiber kritischer Infrastrukturen, sondern beispielsweise auch digitale Diensteanbieter und Zulieferer in deren Lieferketten. Selbst Unternehmen, die formell nicht unter die Richtlinie fallen, können indirekt durch Kundenanforderungen oder Auditpflichten betroffen sein.

Warum lohnt sich frühes Handeln?

  • NIS2 gibt Struktur, um Sicherheits- und Governance-Prozesse systematisch zu etablieren.
  • Frühzeitige Umsetzung stärkt Krisenreaktion und Stabilität.
  • Wer 2026 schon NIS2-konform agiert, gilt als verlässlicher Partner in sensiblen Märkten.
  • Maßnahmen für NIS2 zahlen auch auf DORA und den Cyber Resilience Act ein.

Praxisempfehlung

Nutzen Sie die Übergangszeit, um Risikomanagement, Governance und Meldeprozesse strukturiert aufzubauen. NIS2-Compliance kann so zum strategischen Vorteil werden.

Cyber Resilience Act: Sicherheit ab Produktdesign und als Qualitätsmerkmal

Die Cyber-Resilience-Verordnung (EU 2024/2847) verpflichtet Hersteller, Integratoren und Softwareanbieter ab September 2026, Schwachstellen und Vorfälle zu melden. Ab Dezember 2027 gelten alle Anforderungen verbindlich.

  • Sicherheitsanforderungen müssen bereits im Design verankert sein.
  • Hersteller sind über den gesamten Produktlebenszyklus für Updates verantwortlich.
  • Die CE-Kennzeichnung wird künftig auch ein Sicherheitslabel.

Chancen und Vorteile

Wer frühzeitig auf CRA-Konformität setzt, kann daraus klare Vorteile ziehen. Unternehmen, die Security-by-Design bereits in ihre Entwicklungsprozesse integrieren, schaffen Vertrauen bei Kunden und Partnern. Zugleich lassen sich durch standardisierte Sicherheitsprozesse Wartungsaufwände und Risiken deutlich reduzieren.

In Ausschreibungen werden nachweisbar sichere Produkte künftig bevorzugt, was sich direkt in der Marktposition widerspiegelt. Auch technologisch zahlt sich der Ansatz aus: Eine klare Dokumentation von Sicherheits- und Updateprozessen erleichtert spätere Zertifizierungen und schafft messbare Qualität.

Übrigens: Die Anforderungen gelten auch für mittelständische Unternehmen, die digitale Produkte wie IoT-Systeme, Steuerungssoftware oder smarte Maschinen einsetzen. Hier gilt es, beim Einkauf auf CRA-konforme Anbieter zu achten.

Praxisempfehlung

Führen Sie ein Vulnerability-Management und eine Software Bill of Materials (SBOM) ein. Diese listet alle Bestandteile einer Software-Anwendung detailliert auf. Auch Zulieferer, deren Komponenten in Endprodukte einfließen, sind indirekt betroffen und müssen Sicherheitsnachweise vorlegen.

EU Data Act: Datenzugang als Wettbewerbsvorteil

Der EU Data Act (Verordnung (EU) 2023/2854) schafft ab 2026 verbindliche Regeln für Datennutzung, Portabilität und Interoperabilität. Er betrifft Cloud-, IoT- und Analytics-Anbieter ebenso wie datengetriebene Branchen.

  • Daten müssen in maschinenlesbaren Formaten verfügbar sein.
  • Cloud-Kunden erhalten Wechselrechte und Exportoptionen.
  • Verträge müssen Datennutzungsrechte transparent regeln.

Strategische Vorteile

Offene Schnittstellen und standardisierte Datenmodelle erleichtern Integrationen, fördern Automatisierung und reduzieren Abhängigkeiten von proprietären Systemen. Beispielsweise kann ein Maschinenbauer künftig Zugriff auf die Betriebsdaten seiner Anlagen erhalten, um Serviceverträge zu verbessern. Transparente Datennutzung stärkt das Vertrauen von Kunden, und Interoperabilität wird zu einem echten Wettbewerbsvorteil.

Lieferketten-Relevanz

Auch Zulieferer und Dienstleister, die Daten im Auftrag verarbeiten, sind mittelbar betroffen. Sie sollten technische Voraussetzungen für Datenzugang und Export schaffen.

Praxisempfehlung

Wenn Sie den Data Act als Chance begreifen, können Sie Ihre Datenstrategie modernisieren und die eigene Wertschöpfung erweitern – zum Beispiel durch neue datenbasierte Services oder effizientere Zusammenarbeit mit Partnern.

AI Act: Vertrauenswürdige KI als Wettbewerbsvorteil

Die KI-Verordnung (AI Act, EU 2024/1689) wird ab August 2026 verbindlich. Sie sorgt für Transparenz, Fairness und Nachvollziehbarkeit in KI-Systemen. Auch Unternehmen, die KI-Tools zukaufen oder integrieren, müssen künftig nachweisen, dass sie die Verantwortung für deren Einsatz übernehmen.

  • Risikoklassifizierung von KI-Systemen.
  • Dokumentations- und Nachweispflichten für Hochrisiko-Anwendungen.
  • Anforderungen an Datenqualität, Fairness und menschliche Kontrolle.

Fast jedes Unternehmen ist indirekt betroffen

Viele mittelständische Unternehmen nutzen bereits KI, etwa in der Fertigung, im Service oder im Marketing. Der AI Act verlangt, dass der Einsatz solcher Systeme bewertet und dokumentiert wird. Eine KI zur Qualitätskontrolle in der Fertigung könnte zum Beispiel künftig als Hochrisiko-System eingestuft werden. Wer die Anforderungen früh umsetzt, verschafft sich Vorteile: Transparente und kontrollierte KI-Prozesse sorgen für Vertrauen bei Kunden und Partnern. Darüber hinaus können Risiken gesenkt werden, was wiederum Freiräume für Innovation schafft. 

Praxisempfehlung

Selbst wenn Sie KI-Lösungen von Drittanbietern nutzen, tragen Sie Verantwortung für deren sicheren Einsatz. Ein internes AI-Governance-Framework, etwa nach ISO/IEC 42001, hilft, Transparenz zu schaffen und künftige Audits souverän zu bestehen.

DORA & Cyber Solidarity Act: Resilienz als Servicequalität

Der Digital Operational Resilience Act (DORA) stärkt die operationelle Widerstandsfähigkeit im Finanzsektor, während der Cyber Solidarity Act (CSA) europaweite Melde- und Kooperationsstrukturen bei Cyberangriffen etabliert.

  • Offenes Risikomanagement wird zum Auswahlkriterium.
  • Stabilität und Sicherheit werden messbare Servicequalität.
  • Wer NIS2-Prozesse etabliert hat, erfüllt viele Anforderungen aus DORA und CSA mit.
  • Gemeinsames Incident-Handling und Threat-Intelligence-Sharing erhöhen Effizienz.

Resilienz wird damit zu einem messbaren Qualitätsmerkmal im Serviceportfolio. 

Was bedeutet das für Sie?

Unternehmen, die frühzeitig in Cyber-Resilience-Management investieren, erhöhen ihre Attraktivität in regulierten Märkten und stärken gleichzeitig ihre Position in der Lieferkette. Die Verbindung von Prävention, Reaktionsfähigkeit und Kooperation macht DORA und CSA zu zentralen Bausteinen einer modernen IT-Sicherheitskultur. Dieses Vorbild kann auch für Branchen außerhalb des Finanzsektors nützlich sein.

Praxisempfehlung

Verankern Sie Resilienz in Ihrem Serviceportfolio. Ein gelebtes Cyber-Resilience-Management stärkt Ihre Position in der Lieferkette und im Wettbewerb.

Datenschutz & Schrems III: Lokale Datenhaltung als Vertrauensfaktor

Der Datenschutz bleibt 2026 nicht nur mit Blick auf die geopolitische Lage ein zentrales Thema, auch über eine mögliche neue Schrems III-Entscheidung hinaus. Wer Daten innerhalb der EU speichert und verarbeitet, sichert sich rechtliche Stabilität und stärkt das Vertrauen seiner Kunden.

  • EU-Hosting und DSGVO-Konformität werden zunehmend kaufentscheidend.
  • DSGVO-konforme Infrastruktur erleichtert Audits.
  • Datensouveränität schützt Partner und Kunden.
  • Souveräne Clouds vermeiden CLOUD-Act-Risiken.

Praxisempfehlung

Integrieren Sie Datenschutz ins Architektur-Design. Setzen Sie auf Verschlüsselung, Pseudonymisierung sowie Datenlokalisierung und wählen Sie Anbieter mit Rechenzentren in Deutschland.

Handlungsplan für IT-Entscheider:innen 2026

Wenn Sie sich rechtzeitig vorbereiten, sichern Sie sich organisatorisch wie technisch ab. Beginnen Sie mit einer Risikoanalyse, um festzustellen, welche Bereiche Ihres Unternehmens von den neuen Regelungen betroffen sind. Definieren Sie Verantwortlichkeiten, aktualisieren Sie Sicherheitsrichtlinien und prüfen Sie bestehende Verträge auf Compliance-Lücken.

Technisch lohnt es sich, Logging, Verschlüsselung, Zero-Trust-Architekturen und Monitoring schrittweise zu integrieren. Schulungen und Awareness-Programme fördern eine nachhaltige Sicherheitskultur. Wer zudem auf Zertifizierungen wie ISO 27001, IT-Grundschutz oder BSI C5 setzt, schafft Vertrauen.

Diese Übersicht zeigt, welche Schritte Sie priorisieren sollten, um bis 2026 auf der sicheren Seite zu sein:

Schritt
Ziel
Empfohlene Maßnahme
1. Risiken erkennen und priorisierenÜberblick über betroffene Systeme und Daten schaffenErfassen Sie, welche Systeme, Prozesse und Daten von EU-Verordnungen wie NIS2, Data Act, AI Act oder CRA betroffen sind – z. B. Cloud-Dienste, Maschinen mit IoT-Funktionen oder eingesetzte KI-Anwendungen.
2. Verantwortlichkeiten festlegenZuständigkeiten und Kommunikation klärenBenennen Sie klar, wer sich um IT-Sicherheit, Datenschutz und KI-Compliance kümmert – auch wenn mehrere Aufgaben bei einer Person liegen. Wichtig ist, dass Zuständigkeiten dokumentiert sind.
3. Selbstcheck oder Gap-Analyse durchführenHandlungsfelder identifizierenNutzen Sie einfache Checklisten oder ein externes Kurz-Audit, um den Stand Ihrer IT-Sicherheit und Datenprozesse zu bewerten und Verbesserungspotenziale zu erkennen.
4. Zentrale Sicherheitsmaßnahmen umsetzenBasis-Sicherheit und Resilienz aufbauenBeginnen Sie mit Maßnahmen, die schnell Wirkung zeigen: regelmäßige Updates, Mehrfaktor-Authentifizierung, Backups, Patch-Management und Monitoring.
5. Verträge und Datenschutz prüfenRechtliche Sicherheit gewährleistenPrüfen Sie Verträge mit Cloud-, Software- und Serviceanbietern auf aktuelle Datenschutz-, Datennutzungs- und Supportregelungen. Achten Sie auf DSGVO- und NIS2-Konformität.
6. Lieferkette einbeziehenAbhängigkeiten absichern und Nachweise schaffenFragen Sie Ihre IT-Partner und Lieferanten, ob sie NIS2-, CRA- oder Data-Act-konform arbeiten. Dokumentieren Sie Nachweise zur IT-Sicherheit in der Lieferkette.
7. Mitarbeitende sensibilisierenSicherheitskultur im Unternehmen stärkenSchulen Sie regelmäßig Mitarbeitende zum sicheren Umgang mit Daten, Passwörtern und KI-Tools. Cyber-Awareness ist der wichtigste Schutzfaktor im Alltag.
8. Nachweise und Fortschritte dokumentierenCompliance sichtbar machenHalten Sie Maßnahmen, Zuständigkeiten und Prozesse schriftlich fest. Selbst einfache Dokumentationen zeigen, dass Ihr Unternehmen strukturiert und proaktiv handelt.
9. Kontinuierliche Verbesserung etablierenIT-Sicherheit dauerhaft verankernÜberprüfen Sie Ihre Sicherheits- und Compliance-Prozesse regelmäßig und passen Sie sie an neue gesetzliche oder technologische Entwicklungen an.

💡 Tipp: Setzen Sie Prioritäten nach Wirkung und Aufwand: Erst Basis-Sicherheit, dann Compliance. Viele Maßnahmen, die heute zur Risikominimierung beitragen, erfüllen automatisch Teile der EU-Anforderungen ab 2026.

👉 Machen Sie Ihre IT fit für 2026

2026 markiert den Übergang von Absicht zu Verpflichtung. NIS2, CRA, Data Act und AI Act verändern die Art, wie IT-Organisationen Sicherheit, Daten und Technologie managen. Wer jetzt handelt, schafft Strukturen, die digitale Souveränität, Vertrauen und Innovationskraft fördern. Compliance wird so vom Pflichtprogramm zum Wettbewerbsvorteil. 

Gerne beraten wir Sie persönlich dazu, wie Sie mit plusserver die EU-Regularien erfüllen können.

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